Übergangslösung für den Neubau: Der provisorische Busbahnhof in Tuttlingen ist fertig
Es ist 9 Uhr morgens. Michael Schätzle zieht mit der neuen Kehrmaschine bereits seine Runden über die Baustelle. Das Wasser auf dem Boden gefriert sofort – noch hat es die Sonne hier am Tuttlinger Bahnhof nicht über den Berg geschafft. Radlader und Bagger stehen für ihren Einsatz bereit. Auf dem sonst noch leeren Bahnhofsgelände leuchtet eine orange Jacke auf: Das müssen sie sein. Ein weiterer Mann, ebenfalls in Orange, kommt hinzu. Es sind Facharbeiter Manuel Perez und Maschinist Nikolei Kenzler.
Nach einer freundlichen Begrüßung stellt Manuel Perez gleich zu Beginn klar: „Das hier ist nicht unsere Baustelle. Wir erledigen nur die Restarbeiten.“ Was hier zu sehen ist, ist das Ergebnis von Polier Stefan Lehrmayer und seiner Kolonne unter der Leitung von Oberbauleiter Frank Pfeiffer. Südlich des Tuttlinger Bahnhofsgebäudes ist auf der Fläche des ehemaligen Güterbahnhofs in rund fünf Monaten Bauzeit ein neuer Busbahnhof entstanden. Doch dieser Neubau hat schon jetzt ein Ablaufdatum. Pfeiffer: „Was wir hier gebaut haben, ist ein Provisorium. Es wurde nur errichtet, um mit den Bauarbeiten für die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes starten zu können.“ Im Rahmen des Projekts „Stadtbahnhof“ will Tuttlingen in den kommenden Jahren den gesamten Bahnhofsbereich modernisieren und zu einem neuen Mobilitätsknoten weiterentwickeln.
Nebenan ist der alte Busbahnhof zum Zeitpunkt des Besuchs noch in Betrieb. Doch schon bald werden die Busse ihre Fahrgäste am neugebauten Provisorium ein- und aussteigen lassen. Einige Restarbeiten müssen bis dahin noch erledigt werden, erklärt Manuel Perez: „Die Schilder an den Bussteigen und zur Verkehrsregelung müssen noch angebracht und die Wartehäuschen vom alten Busbahnhof zum neu gebauten Provisorium umgesetzt werden.“ Zusammen mit Vorarbeiter Dominik Stocker wurden in den letzten Tagen außerdem die Wege mit Zäunen gekennzeichnet. Nicht nur jetzt in der Endphase, sondern auch in der Anfangsphase war Perez auf der Baustelle im Einsatz: „Im Sommer habe ich die Kolonne Lehrmayer bereits bei der Erstellung des Erdplanums mittels GPS unterstützt.“
Stefan Lehrmayer, ein STORZ-Polier der „alten“ Generation, der inzwischen schon seit über 40 Jahren im Unternehmen ist, kennt Manuel Perez seit seiner Ausbildung. Zusammen mit seiner Kolonne habe der Capo hier den größten Teil der Bauleistungen erbracht, erzählt Perez. Baggerfahrer Matthias Erath und Stefan Lehrmayer hätten während der gesamten Bauzeit als perfekt eingespieltes Team zusammengearbeitet. Die Aufgaben: Kanal- und Entwässerungsarbeiten sowie rund 5.000 m2 Straßenbauarbeiten für die neue Busspur auf der B311, Anlage der Gehwege sowie des Busbahnhof selbst. Eine Wasserversorgungsstraße musste sogar in einer Nachtschicht verlegt werden. „Insgesamt hatten wir bei dieser Baustelle ein Auftragsvolumen von rund 942.000 Euro“, berichtet Oberbauleiter Pfeiffer.
Am provisorischen Busbahnhof kommen inzwischen die ersten Sonnenstrahlen hinter dem Berg hervor. Manuel Perez und Nikolei Kenzler freuen sich über das warme Sonnenlicht. Bald geht auch hier ein weiteres STORZ-Projekt zu Ende – eines von vielen in einem sehr erfolgreichen Jahr 2023.
Informationen zu den Bildern:
Der provisorische Busbahnhof in Tuttlingen – rund 5.000 m2 Straßenflächen für die neue Busspur, die Gehwege und den Busbahnhof wurden gebaut.
Facharbeiter Manuel Perez und Maschinist Nikolei Kenzler erledigen Ende November Restarbeiten.
Sicher ist sicher - Aushub unter Aufsicht des Kampfmittelräumdienstes.
Ergebnis einer Nachtschicht: die Montage der Wasserversorgungsleitung.