B27 bei Hüfingen: Brückensanierung mit Höchstdruckwasserstrahl

Sie ist die Hauptschlagader des Verkehrs zwischen Villingen-Schwenningen und der Schweizer Grenze: die Bundesstraße 27. Viele tausend PKW und LKW nutzen sie täglich. Von Nord nach Süd durchquert sie die Baar. Zwischen Donaueschingen-Nord und Hüfingen wurde sie in den vergangenen Jahren auf vier Spuren erweitert; Baumaßnahmen, an denen STORZ einen erheblichen Anteil hatte. Jetzt folgt direkt südlich des Knotens B27/B31 die Sanierung der Brücke über die Kreisstraße 5753 durch die STORZ-Bauwerkinstandsetzung. Hier arbeitet man mit der modernen HDW-Technik: mit Höchstdruckwasserstrahl.

Die Ampel zwingt zum Warten. Wer in diesen Sommermonaten zum Riedsee oder zum Kompostwerk Hüfingen will, muss etwas mehr Zeit einplanen. Denn obwohl diese Kreisstraße keine Verkehrsschlagader ist wie die einen Stock höher querende B27 - ordentlich befahren wird auch sie. Quasi als Querriegel steht diese Brücke am Rande des Waldstücks mit dem markanten Hüfinger Wasserturm. Sie stammt aus den 60er Jahren. Technisch gesehen ist ihre Sanierung insofern ganz normal.

Wer an dieser Ampel dann warten muss, wundert sich bestimmt über den Lärm an dieser Baustelle. Ein unscheinbarer Kastenanhänger gibt einen ersten Hinweis: in ihm arbeitet die Hochdruckpumpe. An sie angeschlossen die eigentliche Lärmquelle, uneinsehbar geschützt durch Netzvorhänge: ein Betonabtragsroboter, bedient vom Mitarbeiter einer Spezialfirma. „Damit tragen wir den schadhaften Beton an den Widerlagern und an einem Teil der Brückenflügel flächig ab“, erklärt BWI-Polier Ilir Zogu, der unter der Bauleitung von Tino Schätzle und Max Durst dieses Bauwerk saniert. Der Grund: Spritzwasser und Chloride haben im Laufe der Jahrzehnte den Beton als auch die Stahlbewehrungen in dessen Innerem massiv angegriffen.

Zum Zeitpunkt des Besuchs Mitte Juli arbeitet man an den Widerlagern. Rhythmisch dröhnt die HDW-Anlage. Vor Ort ist ein Gehörschutz Pflicht, Gespräche sind unmöglich. Gesteuert vom Roboterarm und geschützt in einer kastenförmigen Einhausung trägt das Gerät den alten Beton ab, jeweils auf ca. 1 m Breite und 2 m Höhe. Auffallend: Hier staubt es nicht.

„Eine sehr elegante und schonende Technik“, erläutert der Polier später. „Mit 2.500 bar Druck nehmen wir 10 cm des bestehenden Betons ab und legen die Bewehrungen frei. Diese sind teilweise schon angerostet. Wir verstärken die Stahlarmierungen dann durch neue Stäbe, bevor wir die Oberflächen der Widerlager mit frischem Beton neuverschließen.“ Kaum zu glauben: Die Wasserstrahldüse misst nur wenige Millimeter im Durchmesser. Pro Minute werden hier 40 Liter Wasser verbraucht.

Die Sanierung des Betons im unteren Teil des Bauwerks ist nur ein Teil dieses Projektes im Finanzvolumen von ca. 600.000 Euro. Die Überarbeitung der Fahrbahn sowie der Ersatz der Brückenkappen ist der andere. Dies sei nicht einfach angesichts des stetig fließenden Verkehrs, sagt Ilir Zogu. Statt der zunächst vorgesehenen drei Bauabschnitte werde man diesen Teil der Sanierung in nur zwei Schritten umsetzen, nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen. „Die B27 wird massiv befahren. Es kommt deshalb nicht in Frage, sie komplett zu sperren. Eine Inselbaustelle mitten auf der Fahrbahn wäre praktisch aber nicht zu realisieren gewesen.“ Mitte Juli ist die östliche Kappe bereits ersetzt. Die Fahrbahn wartet noch auf eine neue Abdichtung, auf eine Schicht Gussasphalt und auf eine neue Asphaltdecke. Dann folgt der westliche Teil der Sanierungsmaßnahme. Bis Oktober soll alles fertig sein.

„Eigentlich die klassische Instandsetzung einer Brücke im normalen Sanierungsalter“, resümiert Polier Zogu. „Allerdings teilweise mit einer modernen und schonenden Technik: mit Höchstdruckwasserstrahl.“

 

Informationen zu den Bildern:

 

Sanierung mit moderner HDW-Technik: Die Brücke an der B27 bei Hüfingen wird von STORZ-BWI instandgesetzt.

 

Mit 2.500 bar Druck wird der alte Beton schonend abgetragen und die Bewehrungen freigelegt.

 

Polier Ilir Zogu demonstriert die Tiefe des Abtrags: 10 cm.

 

In zwei Bauabschnitten saniert die BWI diese vielbefahrene Brücke bei laufendem Verkehr.

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