B30 Donaustetten – Laupheim: Straßensanierung in zwei Anläufen

Eigentlich wäre dies eine Sanierungsmaßnahme, die in einem Zug realisiert werden könnte: die Fahrbahndeckenerneuerung auf der B30 zwischen den Anschlussstellen Donaustetten und Laupheim Nord, nicht weit von der STORZ-Großbaustelle „Querspange Erbach“. Wäre da nicht eine kleine Brücke über einen Wirtschaftsweg, die ebenfalls eine Instandsetzung dringend benötigt. Sie liegt auf halbem Weg der zu sanierenden Strecke und zwingt die Straßenbauer dazu, die Asphaltarbeiten in zwei Anläufen zu erledigen. Das Erfreuliche: Für beide Aufträge ist STORZ zuständig - für die Deckenerneuerung die Niederlassung Ravensburg, für die Brückensanierung die Bauwerkinstandsetzung.

Polier Helmut Frank hat in diesen Tagen im Juli vor allem Kontroll- und Dokumentationsaufgaben. Er erfasst die Sattelzüge, die einer nach dem anderen auf dieser Fahrbahn in Richtung Süden anrollen, um mit Fräsgut beladen nach gut 10 Minuten wieder abzufahren. Erst später wird Frank mit seinen Kollegen unter der Bauleitung von Ralf Schlachter auf diesen 4,9 Kilometern neue Binder- und Asphaltdeckschichten aufbringen. Jetzt geht es eine Woche lang erst einmal darum, die alten Beläge abzufräsen und auszubauen. Es ist kurz nach 10 Uhr; bislang hat Frank 19 Sattelzüge notiert. „Jeder lädt 25 t Ausbauasphalt. Also 450 t bis jetzt. Das werden heute aber noch deutlich mehr Fuhren“, meint der Polier vergnügt. Zwei Tage zuvor seien es über 100 gewesen.

Er ist heute der einzige Storzianer auf dieser Langbaustelle. Für „Action“ sorgen in diesen Tagen zwei Kollegen der Fa. Kutter aus Memmingen an der Großfräse. Sie tragen im Auftrag von STORZ zwischen 8 und 12 cm der bisherigen Fahrbahndecke ab. Die B30 bildet die Hauptverkehrsader zwischen den Wirtschaftszentren Ulm und Biberach, wird also entsprechend stark befahren. Begleiterscheinungen sind Spurrinnen, Verdrückungen, massive Rissbildungen sowie offene Quer- und Längsfugen, die der Bund jetzt für 1,7 Mio Euro beseitigen lässt.

„Was wir auf dieser Baustelle machen, nennt sich ‚Kopierfräsen‘“, erläutert Fräsenmaschinist Andreas Ulmeier, der zusammen mit seinem Kollegen Klaus Bärtle das Ungetüm bedient. „Dies bedeutet, wir übertragen die bestehenden Oberflächen 1:1 von oben nach unten. Darin liegt der Unterschied zum sogenannten 3D-Fräsen, bei dem sich die Maschine an einem eigenes entworfenen digitalen Geländemodell orientiert.“ (Siehe dazu den Bericht von der A81.) In der Tat: Tachymeter und weitere digitale Vermessungsgeräte sucht man als Orientierungshilfen für die Fräsarbeiten auf dieser Baustelle vergebens.

Gesteuert wird das 42 t schwere Monster elegant per Joystick. Fräsenfahrer Bärtle korrigiert nur leicht, wenn es gilt, die Fräsbahn von 2,2 m Breite zu halten. Vier Bahnen nebeneinander trägt man eine nach der anderen auf dieser Richtungsfahrbahn ab, in langsamer Schrittgeschwindigkeit. Das macht 3,5 km pro Tag. Auf Bildschirmen lässt sich exakt ablesen, wie tief sich die 138 Meißel aus Hartmetall in die Fahrbahndecke graben. Nur einmal pro Tag muss man sie hier durch neue ersetzen – es gibt durchaus härtere Beläge, die häufigere Wechsel nötig machen. Etwa sechs Minuten dauert es, bis ein Sattelzug über das Förderband mit 25 t Ausbauasphalt beladen ist. Alle zehn Sekunden betätigt der Fräsenfahrer eine Hupe und signalisiert dem Trucker-Kollegen, eine Wagenlänge vorzufahren. Informationen, die man angesichts der Geräuschkulisse im Fräsen-Cockpit nur mit deutlich erhobener Stimme bekommt.

„Dieses Fräsgut ist nicht verloren“, erklärt Polier Frank später. „Es wird in die Asphaltmischanlage nach Ingoldingen transportiert und dort recycelt. Kann sein, dass wir es später als aufbereitetes Mischgut hier wieder einbauen.“

Der Asphalteinbau begann wenige Tage später im Juli: die Binderschicht mit AC 16 BS SG, die Deckschicht mit Splittmastixasphalt SMA 8 LA, in dieser ersten Bauphase nur bis an die zu sanierende Brücke. Im September folgte dann der südliche Teil der Fahrbahnsanierung. Zuvor aber waren erst einmal die Kollegen der STORZ-Bauwerkinstandsetzung am Zuge.

 

 

Informationen zu den Bildern:

 

Sanierung der B30 zwischen Donaustetten und Laupheim: Die Arbeiten auf der westlichen Richtungsfahrbahn begannen mit dem Abfräsen der alten Asphaltdecke.

 

Polier Helmut Frank.

 

Beim „Kopierfräsen“ werden die bestehenden Oberflächen 1:1 von oben nach unten übertragen.

 

Wegen der Instandsetzung dieser Brücke musste die Sanierung der B30 in zwei Bauabschnitten erfolgen.

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