Baugebiet Ebersbach-Musbach: Erdbewegungen „im Herzen von Oberschwaben“

Ebersbach-Musbach - verkehrsgünstig gelegen zwischen Altshausen, Bad Saulgau, Bad Schussenried und Aulendorf. Auch Ravensburg ist nicht weit. Wer hier wohnt, arbeitet in vielen Fällen wohl woanders. „Im Herzen von Oberschwaben“ verortet sich die Gemeinde selbst auf ihrer Homepage. Jetzt will sie weiter wachsen: Im Auftrag der Gemeinde erschließt STORZ das Baugebiet Holzmühleäcker IV. 21 Bauplätze entstehen hier, mit für die heutige Zeit großzügigen und deshalb ungewöhnlichen Grundstücksflächen.

Die Erde hier zwischen Riedstraße und Riedbach ist schwer und klebt an den Schuhen. „Bindiger Boden“, sagt Polier Ulrich Müller, der über die Baustelle führt. Zusammen mit Facharbeiter Thomas Schafheitlin und einem Maschinisten erledigt er hier unter der Bauleitung von Christian Woitas größere Erdbewegungen: ein neues Retentionsbecken ist bereits anlegt, ein bestehendes wird vergrößert, die Anschlüsse an einen bestehenden Mischwasserkanal sind bereits verlegt. „Das Baugebiet selbst bekommt ein Trennsystem“, erläutert Müller. „Schmutzwasser fließt später in den Mischwasserkanal, Oberflächenwasser über die Rückhaltebecken und ein Drosselsystem mit Spezialschächten in den Riedbach. Wasser-, Strom- und Breitbandleitungen folgen.“

3.000 m2 Asphaltarbeiten werden zu erledigen sein, 1.000 m Randsteine zu setzen. Hinzu kommen 25 Kanalschächte für die Hauptleitung und 42 Schächte für die Hausanschlüsse. Die Kanäle liegen bis zu 3,6 m tief. Mitte September hat man hier begonnen; im kommenden Mai soll alles fertig sein. Soweit diese Erschließungsbaustelle in Zahlen.

Bauleiter Christian Woitas erläutert die Besonderheit dieser Baustelle: „Die ursprüngliche Planung sah vor, etwa 4.000 m3 überschüssigen und unbelasteten Boden aus dem Erdabtrag der Straßenbereiche und des Kanalgrabenaushubs zu entsorgen und im Gegenzug etwa 2.000 m3 Kies als Untergrundverbesserungen und Kanalhauptverfüllungen frisch geliefert zu verbauen. Technisch ist das einwandfrei, jedoch monetär und ökologisch bedenklich. Zeit für das Knowhow von STORZ. In Abstimmung mit der Bauherrschaft wurde eine preiswerte und ressourcenschonende Alternative ausgearbeitet. Der überschüssige Boden bleibt, wo er ist und wird durch Zugabe von hydraulischem Bindemittel aufbereitet, sodass er tragfähig und verdichtbar wird. Im Ergebnis werden etwa 2.000 m3 Bodenentsorgung und Kieslieferung erspart. Die restlichen 2.000 m3 Bodenüberschuss wurden regional auf einer Nachbarbaustelle von STORZ verbaut, dem Radweg zwischen Bad Saulgau und Steinbronnen.“

In zwei Etappen verbessern die Storzianer hier in Ebersbach-Musbach den Boden – einmal für die Verfüllung der Kanalgräben mit dem zuvor ausgehobenen Material, dann für die Anlage der das Baugebiet durchquerenden neuen Straße. Polier Müller: „Dies alles geschieht in mehreren Schritten. So bauen wir unter der Leitungszone sogenannte ‚Sickerpackungen‘ ein. Dies ist Schotter der Größe 16-32, der unten und oben von Geovlies eingehüllt ist. So kann Schichtwasser ablaufen, ohne dass Feinteile eindringen und die Hohlräume verstopfen. In bestimmten Abständen setzen wir Lehmriegel, damit sich dieses Wasser dann unterirdisch in der Fläche verteilen kann.“ Erst dann komme der weiter Aufbau mit verbessertem Material, auf den schließlich für die Fahrbahnen Frostschutz-, Trag- und Deckschicht folgten.

 

 

 

 

Informationen zu den Bildern:

 

Bereit für den Einbau im Baugebiet Holzmühleäcker IV in Ebersbach-Musbach: Kanalrohre für das Trennsystem.

 

Facharbeiter Thomas Schafheitlin.

 

Zwei Regenrückhaltebecken dienen als Pufferspeicher bei der Ableitung des Oberflächenwassers.

 

STORZ-Polier Ulrich Müller.

 

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