Bypass Immendingen-Hintschingen


Wenn es um Bypass-Operationen geht, ist Mundschutz Pflicht – wie bei allen anderen chirurgischen Eingriffen auch. In Immendingens westlichem Ortsteil Hintschingen haben Storzianer allerdings ohne dieses derzeit begehrte medizinische Hilfsmittel einen Bypass gelegt, dafür aber mit schwerem Gerät. Ein vorbeugender Einsatz zu Rettungszwecken.


Gefährdet waren bislang weniger Menschenleben, dafür aber Hab und Gut. Denn durch Hintschingen fließt der Talgraben, ein Dorfbach, vom Wasser der umliegenden Höhen gespeist. Eigentlich fließt er weitgehend unter dem Dorf durch, denn er ist seit langem verdolt.


Aber wehe, wenn es Starkregen gibt und die bisherigen Kanalrohre nicht mehr ausreichen. Dann kann aus dem murmelnden Bächlein ein reißendes Gewässer werden, dann sucht sich das Wasser seinen Weg durch Gärten und Häuser.


Ein solches Szenario gehört in Hintschingen seit kurzem der Vergangenheit an. Denn unter der Bauleitung von Andreas Elgert haben Polier Dieter Trendle, Facharbeiter Michael Röller und Baggerführer Alfred Heckl den nötigen Bypass angelegt, eine unterirdische Entlastungsleitung in Richtung des Altarms der Donau. Kurz bevor der Bach an die südliche Grenze des Dorfes gelangt, trifft er jetzt auf ein Einlaufbauwerk. An dieses ist der neue Kanal angeschlossen; mit Rohren von 1200 mm Durchmesser nicht gerade klein dimensioniert. Wenn die Menge des ankommenden Wassers einen gewissen Wert überschreitet, wird es umgeleitet in den neuen Kanal.


Der ist rund 300 m lang und führt in einer leichten Rechtskurve direkt in den Donau-Altarm. In diesen Tagen Ende Februar legen Dieter Trendle und seine beiden Kollegen den Mündungsbereich des Kanals an. Aus der Böschung ragt ein dickes Rohr, dessen Umgebung die Storzianer nach und nach mit großen L-Steinen und schweren Natursteinen befestigen. Durch diese künstlichen Barrieren werden im Falle des Falles die Wassermassen fließen und so etwas von ihrer Energie verlieren. Damit sollen Erosionen im Altarm vermieden werden.


All dies haben die Kollegen innerhalb eines knappen Monats angelegt. „Entweder man kann’s, oder man kann’s nicht“, meinen sie selbstbewusst. Und dann mit Blick auf das Donautal: „War eine schöne Baustelle!“

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