Döggingen ESG Hofwiesen: Bauen zwischen Streuobstbäumen und Amphibienpopulationen

Es ist schon eine dörfliche Idylle im Bräunlinger Ortsteil Döggingen: Streuobstbäume gehören zum Bild genauso wie schmucke Einfamilienhäuser. Mittendrin die Gauchachschule. In vier Klassen lernen hier Grundschülerinnen und Grundschüler das ABC und das Einmaleins. Zurzeit könnte sie beim Blick aus dem Fenster möglicherweise der eine oder andere STORZ-Bagger ablenken. Hier erschließen die Kollegen um Bauleiter Sven Stutzmann und Polier Martin Messmer derzeit den dritten Abschnitt des Baugebietes Hofwiesen. Zwölf großzügige Bauplätze entstehen hier. Ein Projekt von 1,475 Mio. Euro Auftragssumme.

Unübersehbar hängen am Bauzaun vor der Schule zwei STORZ-Banner mit Werbung um Nachwuchs. „Vielleicht in diesem Fall noch ein bisschen früh“, lacht Martin Messmer mit Blick auf die Grundschule. Die Stimmung ist gut unter den Kollegen, dem Facharbeiter Silahic Elvedin, Fachwerker Komsic Drazen und den Baugeräteführern Dominic Preis und Mathias Oldermann, die hier seit Januar arbeiten. In diesen Tagen Ende März konzentrieren sie sich auf die Verlegung von Medienkabeln. Die Stromanschlüsse besorgt parallel eine Kolonne des Energiedienstleisters ESB. Dies alles bei schönstem Sonnenschein – endlich!

Gleichwohl war es bis jetzt keine einfache Baustelle, nicht zuletzt wegen ihrer Hanglage. „Wir sind hier innerhalb weniger Meter auf sehr unterschiedlichen Untergrund getroffen, sagt Polier Messmer. „Dort oben am Hang ist alles felsig. Hier unten aber gibt es Moorboden.“ Besonders beim Fels sei der 26-Tonnen-Kettenbagger CAT 326 mit seinem Meißel nützlich gewesen und zum Einsatz gekommen. Die Kanäle im Trennsystem seien mittlerweile verlegt: Rohre DN 300 für Regenwasser, DN 200 für Schmutzwasser. Auch die Wasserversorgung sei eingebaut. Man habe sogar ein geschlossenes Ringsystem geschaffen mit Blick auf einen möglichen künftigen 4. Bauabschnitt. Die zwei neuen Stichstraßen sollen später ebenfalls zu einem Ring verbunden werden.

Gleich vor dem Pausenhof der Schule warten zahlreiche Rigolen-Kästen auf ihren Einbau. Hier soll ein großes Versickerungsbecken entstehen, welches an die bestehende Kanalisation angeschlossen wird. Ein bislang auf dieser Fläche vorhandener Spielplatz wird versetzt, und zwar auf das Gelände eines ehemaligen Löschwasserteichs einige Meter weiter.

Doch genau hier, so erläutert Bauleiter Sven Stutzmann, seien die Bauleute auf unerwartete Probleme getroffen. Man habe den ehemaligen Löschwasserteich zwar ausgebaggert und eine mit 100 m3 Volumen recht große unterirdische Löschwasserzisterne eingebaut. Doch jetzt im Frühling tummelten sich im feuchten und matschigen Boden plötzlich Amphibien. „Die lieben natürlich den Schlamm und die Pfützen“, sagt Stutzmann, „aber für uns bedeutet dies zunächst einmal Baustopp. Wir können hier derzeit unsere erheblichen Aushubmengen nicht einbauen und die Fläche für den späteren Spielplatz modellieren.“

Man habe diese Entdeckung natürlich unverzüglich gemeldet, sagt der Bauleiter. Landratsamt und Naturschutz seien auch sofort aktiv geworden. Täglich komme ein Mitarbeiter des Landratsamtes und fische die Amphibien ab, um sie in einem Ersatzhabitat wieder auszusetzen. Inzwischen plane man auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Ersatzhabitat, das die Storzianer in den kommenden Wochen anlegen sollen.

Weniger problematisch seien da die Streuobstbäume auf den künftigen Grundstücken gewesen, lächelt Stutzmann. Um diese hätten die Storzianer bei ihrer Erschließung herum arbeiten können.

 

Informationen zu den Bildern:

 

Im Bräunlinger Ortsteil Döggingen wird das Baugebiet Hofwiesen derzeit erweitert.

 

Bauleiter Sven Stutzmann vor der neuen Löschwasserzisterne und den Resten des ehemaligen Löschwasserteichs.

 

Facharbeiter Silahic Elvedin (l.) und Fachwerker Komsic Drazen verlegen Medienkabel.

 

Polier Martin Messmer. Im Hintergrund ein möglicher 4. Bauabschnitt.

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