Erschließungsgebiet Aichhalden: Wasserkünste im Koppengässle

Eichen gehören zu den symbolbeladenen Bäumen der Antike und der christlichen Zivilisation. Die Eiche ist in Deutschland sogar Wappenbaum. Bei Zeremonien, bei Auszeichnungen und sogar auf Münzen hat sie ihren festen Platz. Wappenbaum ist sie auch für Aichhalden; unübersehbar prägt ein alter Eichenbaum die heraldische Visitenkarte der Gemeinde. Große Laubbäume jedoch benötigen viel Wasser. Das kann ihnen Aichhalden durchaus bieten. Zumindest in diesem Juni 2021, der regelmäßig von Niederschlägen bestimmt wurde.

Man kann nicht sicher sein, ob STORZ-Polier Dirk Kirchner solche Gedanken durch den Kopf gehen, wenn er mit seinen Kollegen das neue Gewerbegebiet Koppengässle vor den Toren der Gemeinde erschließt. Sicher ist: Die Wassermenge hier würde für einen ganzen Eichenwald reichen. „Ob wir Probleme mit dem vielen Wasser haben? Schauen sie mal da!“ Er zeigt auf das neu angelegte, ausgesprochen große Regenrückhaltebecken, das olympische Dimensionen aufweist. „Da steht’s drin!“ Das Becken ist voll.

In der Tat hat auch diese Kolonne zu kämpfen mit den Widrigkeiten des Wetters – wie so viele andere ihrer Kollegen auch. Zusammen mit den Baugeräteführern Igor Golik und Ilhan Ermis, dem Facharbeiter Marius Lauche und Bauhelfer Rouven Mink realisiert der Polier unter der Bauleitung von Sven Stutzmann derzeit die unterirdische Infrastruktur für die Entwässerung des Gebietes: für Dachwasser und für Straßenwasser. In 2,5 m Tiefe verlegen sie DN 800-Regenwasserkanäle. Größere Schachtbauwerke liegen schon bereit und warten auf ihren Einbau. Kirchner: „Eine Druckleitung für Schmutzwasser werden wir später einbauen.“ Ein Drosselschacht und ein Lamellenklärer im Zusammenhang mit dem Retentionsbecken sind auch vorgesehen. Wasserkünste der modernen Art.

Seit Mitte Juni arbeitet die Kolonne im Gewann „Koppengässle“. Als eine der ersten Maßnahmen haben die Storzianer eine Stichstraße angelegt. Sie soll später Teil eines ringförmigen Straßensystems werden, welches die vorgesehenen "nicht erheblich störenden Gewerbebetriebe“ anbindet. Mit diesem neuen Gebiet will die Gemeinde insbesondere örtlichen Unternehmen Erweiterungsmöglichkeiten bieten, um mögliche Standortverlegungen gleich aus der Diskussion zu nehmen.

Einige Ränder des Gebietes sollen später naturnah angelegt werden. Das große Regenrückhaltebecken etwa will man in naturnahe Retentionsmulden umgestalten. Vielleicht wird ja dort dann auch Platz sein für die eine oder andere Eiche – den Wappenbaum von Aichhalden.

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