Fahrbahndeckenerneuerung auf der B32: Sanierung mit Pilotcharakter

Das Tal der Lauchert ist recht idyllisch. Hier geht es eher ruhig zu, der Verkehr hält sich in Grenzen. Trotzdem verlaufen hier jetzt gleich zwei Bundesstraßen, allerdings zusammengelegt: die B32 und die B313. Zwischen Veringendorf und Veringenstadt hat STORZ im Sommer deren Fahrbahndecken-Erneuerung vorgenommen. Dazu gehörte auch eine Erprobungsstrecke, die mit temperaturabgesenktem Walzasphalt versehen wurde.

Hier waren Routiniers am Werk. Entsprechend gelöst die Stimmung. Unter der Bauleitung von Kai Linder sanierten die Kollegen der Tiefbaukolonne um Polier Manfred Pfeifer sowie diejenigen der Asphaltbaukolonne um Polier Ferdinand Waldraff auf 3,4 km Länge die Fahrbahndecken dieser kombinierten Bundesstraße. Ein Auftrag im Umfang von 1,4 Mio. Euro.

Beim Besuch im Juli waren gerade vier Tage lang Binder- und Deckschichten abgefräst worden. Sie gilt es zu ersetzen. „Auf dem größten Teil der Strecke bleibt die Tragschicht erhalten und wird nötigenfalls stellenweise ausgebessert“, erläutert Manfred Pfeifer. „Nur an den Auf- und Zufahrten bei Veringenstadt erneuern wir auch die Tragschichten in Stärke von 14 cm.“ Der Polier ist mit seinen Kollegen für die vorbereitenden Arbeiten zuständig. Bei Veringendorf gehören allerdings die Erneuerung einer Wasserleitung sowie der barrierefreie Umbau zweier Bushaltestelle dazu.

Die Asphaltbaukolonne trifft man an diesem Tag am anderen Ende der Baustelle, bei Veringenstadt. Hier, an der Zufahrt zur Bundesstraße, baut sie gerade AC32TS ein, eine besonders belastbare Tragschicht. Hier beginnt auch die Erprobungsstrecke, auf der wenig später temperaturabgesenkter Asphalt als Deckschicht eingebaut werden soll. „Es geht zwar hier nur um eine Pilotstrecke von ca. 1,7 km, aber dieser Einbau ist auch für uns eine Premiere“, meint Polier Ferdinand Waldraff.

Der sogenannte „Niedrigtemperaturasphalt“ (NTA) werde bei Temperaturen zwischen 110 und 130 Grad aufgebracht, also deutlich unter den herkömmlichen Einbautemperaturen, erläutert später Bauleiter Kai Linder. Dies spare Energie und somit auch Treibhausgas-Emissionen. NTA biete aber auch deutliche Vorteile mit Blick auf den Gesundheitsschutz der Bauleute. Bei abgesenkten Einbautemperaturen entstünden nämlich weniger Asphaltdämpfe und Aerosole. Ab 2025 würden gesetzlich niedrigere Arbeitsplatzgrenzwerte eingeführt. Die Erprobungsstrecke auf der B32 solle mit ihren verschiedenen Probefeldern also vor diesem Hintergrund Datenmaterial liefern. Von Seiten des beauftragenden Regierungspräsidiums werde dieses Pilotprojekt über die nächsten Jahre begleitet und die Ergebnisse mit herkömmlichen Einbauweisen verglichen.

Eine Baustelle also nicht wie jede andere, sondern mit Pilotcharakter. Gut 28.000 m2 Fahrbahndeckenerneuerung mit ganz besonderen Blicken in die Zukunft. Gebaut innerhalb von sechs Wochen. Von Routiniers eben.

 

Informationen zu den Bildern:

 

Die Zufahrten zur Bundesstraße bekommen neben einer neuen Decke auch neue Tragschichten.

 

Gute Stimmung bei der Erdbau-Kolonne: Joachim Krämer, Daniel Weller, Ralf Finkbeiner, Josef Freddy, Manfred Pfeifer (v.l.).

 

Asphaltpolier Ferdinand Waldraff.

 

Teamgeist: Facharbeiter Tscha-Gouni Ouro-Ba Gna, Polier Maurice Schlegel, Maschinist Felice Politi (v.l.).

 

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