Hechingen-Nasswasen: Erdbewegungen zu Füßen der Hohenzollernburg

Es war ein angenehmer Termin, als sich Mitte Juni die Spitzen des Regierungspräsidiums Tübingen, des Zollernalbkreises und der Stadt Hechingen zusammen mit führenden Bauleuten aus der STORZ-Niederlassung Sigmaringen in Sichtweite der Hohenzollernburg zum Spatenstich trafen, um eine neue Anbindung an das Gewerbegebiet Nasswasen zünftig in Angriff zu nehmen. Die Sonne schien und die drei Auftraggeber des 1,7 Millionen Euro Projektes – Bund, Land und Stadt - freuten sich sichtlich auf eine neue verkehrssichere und leistungsfähige Zufahrt zu diesem Bereich.

Eine gute Woche später machte das Gewann Nasswasen seinem Namen alle Ehre.  In der Nacht zuvor hatte es erhebliche Regenfälle gegeben, wenngleich man vom Unwetter gerade noch verschont geblieben war. Überall aufgeweichter Boden und Schlamm. Trotzdem zeigten sich Bauleiter Eugen Heinzelmann und Polier Sven Würzinger guter Laune, als sie den Journalisten auf ihrer Baustelle begrüßten. Hier unternehmen sie zurzeit erhebliche Erdbewegungen.

„Wir bauen einen großen vierarmigen Kreisverkehr von 40 m Außendurchmesser, welcher das bestehende Gewerbegebiet Nasswasen mit der B 27, der B32, der L410 und der Gemeindeverbindungsstraße Hechingen – Bodelshausen elegant verbinden wird“, erläutert Bauleiter Heinzelmann. „Immerhin errichtet eine große Spedition hier ihr neues Logistikzentrum und weitere wichtige Unternehmen wollen sich ansiedeln oder sind hier vertreten. Später soll noch ein großes Neubaugebiet hinzukommen. Insofern ist diese Straßenbaumaßnahme für die Stadtentwicklung Hechingens ausgesprochen wichtig.“

„Wir haben hier drei Bagger im Einsatz und werden rund 10.000 Kubikmeter Boden bewegen“, ergänzt Polier Sven Würzinger. „Wir treffen in diesem Bereich allerdings auf Böden, die untersucht und beprobt werden müssen. Hier gibt es große Vorkommen an Ölschiefer, und der könnte belastet sein.“  Das Material werde zunächst einmal zwischengelagert, sofern es nicht sofort deponiert werden müsse. „Für spätere Aufschüttungen brauchen wir ja noch einige Massen.“

In einem der Bagger sitzt Alexander Würzinger, Vater des jungen Poliers. Erst im Frühjahr kamen sie gemeinsam zu STORZ. „Gewissermaßen ist dies eine Familienbaustelle“, lacht der Sohn. Nicht die erste, denn seit sechs Jahren arbeiten die beiden zusammen. „Das klappt gut“, stimmt ihm der Vater zu. „Ich baggere und er trägt die Verantwortung“. Die Kollegen in den beiden anderen Großgeräten sind zu diesem Zeitpunkt Rolf Wiedenbach und Aslan Sadan.

Nicht nur Wasser von oben macht den Bauleuten gelegentlich zu schaffen. Das ehemalige Feuchtgebiet Nasswasen durchquert der Ettenbach. Diesen hatte man schon vor Jahren verdolt. Jetzt haben die Storzianer eine 20 m messende Verlängerung mit Stahlbetonrohren DN 2000 gebaut. Heinzelmann: „Die Entwässerung der künftigen Straßenoberfläche ist ein wichtiges Thema hier. Das Regenwasser des Kreisverkehrs wird über eine sogenannte Sedi-Pipe-Anlage geführt und dort gefiltert, bevor es in den Ettenbach gelangen kann. Öle und Reifenabrieb etwa lassen sich in den Spezialrohren vom Wasser trennen. Die anderen Sickerwässer werden über eine belebte Oberbodenschichte geleitet, bevor sie den Bach oder das Kanalnetz erreichen.“

Bis diese Straßenbaumaßnahme Anfang November abgeschlossen ist, sind noch viele Erdmassen zu bewegen und umzuformen. Wie nannte jedoch Hechingens Bürgermeister Philipp Hahn STORZ anlässlich des Spatenstichs? „Einen verlässlichen Partner der Stadt“. Wenn also das Wetter mitspielt, wird die alte Burg der Hohenzollern gegen Ende des Jahres nicht nur über den von STORZ gestalteten Obertorplatz im Herzen der Stadt wachen, sondern auch über den neuen großen Kreisel vor ihren Toren.

 

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