K5715 im Groppertal: Bauen inmitten von Schwarzwaldromantik

Ein wenig hat diese Gegend hier ein Schwarzwald-Flair, wie man es von Modelleisenbahnen her kennt. Durchs Groppertal nördlich von Villingen schlängeln sich eine zweigeleisige Eisenbahnstrecke, die junge Brigach und eine idyllische Kreisstraße, die mit der Nummer K5715 etwas lieblos in den Plänen verzeichnet ist. Die Menschen hier nennen sie lieber „Groppertalstraße“, und sie hat jetzt von STORZ in zwei Bauabschnitten eine neue Fahrbahndecke bekommen. Im Zuge dieser Sanierung hat man auch gleich die Brigachbrücke bei Stockburg erneuert – eine Aufgabe, welche die Kollegen der STORZ-Bauwerkinstandsetzung erledigten. Bei einer „Bereisung“ der Strecke stellte der Landrat des Schwarzwald-Baar-Kreises die Ergebnisse vor.

Man schüttelte sich nicht die Hände und hielt gebührend Abstand voneinander bei diesem Termin, der auch von den Corona-Beschränkungen geprägt wurde. Trotzdem war die Stimmung aufgeräumt, als Politikerinnen und Politiker aus den umliegenden Orten, aber auch aus dem Stuttgarter Landtag, der Einladung von Landrat Sven Hinterseh folgten. STORZ vertraten Susanne Gräfin Kesselstatt, der Donaueschinger Niederlassungsleiter Manfred Wagner und Bauleiter Sven Stutzmann, der für dieses Projekt verantwortlich zeichnete.

Landrat Hinterseh (CDU) zeigte sich wie die vielen Vertreter der umliegenden Gemeinden und Teilorte voll des Lobes für STORZ und die geleisteten Arbeiten der Bauleute: „Diese Kreisstraße ist alles ganz toll geworden! Wir arbeiten immer gerne mit STORZ zusammen!“ Er und die Landtagsabgeordnete Martina Braun (Bündnis 90 / Die Grünen) brachen jeweils eine Lanze für Investitionen in den ländlichen Raum. Es sei wichtig, den Bürgern auch zu zeigen, wo und für was ihr Geld ausgegeben werde. Straßen- und Brückeneigentum müsse auch konsequent gepflegt werden.

Beide sprachen Gräfin Kesselstatt mit Sicherheit aus dem Herzen: „Es ist für uns als Unternehmen ganz wichtig, dass sich Kommunen und Kreise zu Infrastruktur-Investitionen bekennen und sie auch tätigen. Gerade Corona hat in dieser Hinsicht einiges durcheinandergebracht. Deshalb ist es für die STORZ-Geschäftsleitung auch selbstverständlich, Einladungen zu solchen Anlässen zu folgen.“

Dem von Harmonie geprägten gemeinsamen Bild war jedoch einiges an Arbeit vorausgegangen. Die beiden Bauabschnitte hatten insgesamt 5,8 km Länge; der erste umfasste die Strecke Bahnhof Unterkirnach – Steinbruch Groppertal, der zweite ging vom Bahnübergang Stockburg bis zum Bahnübergang Peterzell. In beiden Abschnitten waren seit Mai 2019 die Fahrbahndecken in einer Stärke von 1 bis 2 cm abgefräst worden. Einen komplett neuen Aufbau habe man vermeiden wollen, weil hier früher teerhaltiges Material verbaut worden sei, wurde vor Ort vom Straßenbauamt Donaueschingen erläutert. Stattdessen habe man Asphalttragschichten und Asphalttragdeckschichten in verschiedenen Dicken eingebaut. Zuständig für all diese Arbeiten waren die Poliere Patrick Waller (1. BA) und Sebastian Fritsche (2. BA) mit ihren Teams, sowie für den Einbau der Fahrbahndecken Asphaltpolier Sven Dorn und seine Kolonne, berichtet Bauleiter Sven Stutzmann.

Er kann außerdem von Herausforderungen erzählen, die man heute der idyllischen Strecke nicht mehr ansieht. Etwa von kilometerweiten Fahrten der Muldenkipper im Rückwärtsgang, bevor sie auf die Fertiger-Kolonne trafen. Oder von nächtlichen Einbauten an Stellen, wo Geleise und Groppertalstraße sich besonders nahekommen. Hier habe die Bahn den Strom abstellen müssen, und das sei eben nur des nachts möglich gewesen. Jetzt zieren ordentliche, teilweise mit Rasengittersteinen befestigte Bankette sowie Ausweichbuchten diese Kreisstraße. Immerhin für STORZ ein Auftrag im Wert von über 1 Mio. Euro.

Über rund 400.000 Euro Auftragssumme konnte sich die STORZ-Bauwerkinstandsetzung freuen, welche die Sanierung der Stockburg-Brücke über die Brigach in einem autarken Los gewonnen hatte. Die Kollegen um Bereichsleiter Bernd Weimer, der auch die Bauleitung innehatte, haben dort neue Abdichtungen eingebaut sowie Kappen und Geländer erneuert. Vor allem aber wiesen die Widerlager und Flügelwände der Stahlbetonbrücke Korrosionsschäden auf. Diese Schäden wurden behoben und zum besseren Schutz eine Spritzmörtelschicht aufgebracht. Weimer: „Jetzt steht die Stockburgbrücke wieder da wie neu.“

Und damit verfügt dieses romantische Schwarzwaldtal nunmehr über eine absolut zeitgemäße Verkehrsinfrastruktur.

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