Kanalbaustelle Pfohren: Buddeln an der jungen Donau

Dieser heilige Nepomuk sieht nichts und hört nichts, denn er ist aus Holz. Könnte er sehen und hören, hätte der Brückenheilige zur Linken die junge Donau im Blick und zur Rechten einen Misthaufen. Und er würde das Blöken eines Esels vernehmen. Hier im Donaueschinger Ortsteil Pfohren gibt es noch ländliche Idylle pur. Sie wird derzeit nur unterbrochen von den Bauleuten der Kolonne um STORZ-Polier Sebastian Fritsche.

Fritsche führt vergnügt über seine Kanalbaustelle an der Donaustraße. „Für mich ein Heimspiel“, sagt er und erklärt, dass er in diesem Ortsteil einige Verwandte habe. Der Polier zählt zu den Jüngeren im Team. Im Kettenbagger sitzt Alfred Heckl und verfüllt einen Graben. Er ist zwar kein angestellter Storzianer, aber so gut wie immer dabei. Und den Radlader bedient Manfred „Freddy“ Ritzmann. Beides erfahrene Veteranen in ihrem Fach. Ritzmann auf die Frage des Journalisten, wie man ihn denn richtig betiteln solle, denn auf dieser Baustelle sei er ja nicht der Polier? „Schreiben Sie ‚Straßenbaumeister‘!“ antwortet er lachend. „Das habe ich gelernt und das bleibe ich auch immer!“ Freddy befindet sich auf den „letzten Metern“ seiner Karriere, und er scheint es zu genießen. Hier in Pfohren herrscht gute Laune, egal welches Alter die Kollegen haben. Das hat inzwischen auch Jason Nütte gemerkt, Straßenbauer im 1. Lehrjahr.

Unter der Bauleitung von Witali Krapp wird auf dieser klassischen innerstädtischen Baustelle seit Ende Mai ein neuer Kanal verlegt. Hinzu kommen Gasleitungen und Medienkabel, und auch die Stromversorgung wird in diesem Bereich erneuert. Rund 300 Meter sind hier insgesamt im Auftrag der Stadt Donaueschingen zu überarbeiten. Aber die haben es zum Teil in sich.

„Hier gibt es einige Engstellen“, erklärt Sebastian Fritsche. „Die werden noch zu interessanten Herausforderungen für die Maschinisten.“ Und auch für die LKW-Fahrer, könnte man ergänzen, denn der anfallende Aushub kann nur zum Teil wieder eingebaut werden. Das überschüssige Material wird auf die Deponie Weiler südlich von Bad Dürrheim transportiert. Auch diese LKW müssen durch die Engstellen in Pfohren.

Bis Mitte Oktober soll hier alles fertig und die Donaustraße neu aufgebaut sein. Könnte der heilige Nepomuk sehen – er würde von seinem Platz auf der Donaubrücke das alles bestimmt mit Vergnügen betrachten.

Zurück