Modernisierung Schotterwerk Neuhausen: Riesenpuzzle mit ganz viel Eigenarbeit

Die Modernisierung und Optimierung eines kompletten Schotterwerkes dürfte wohl für die meisten beteiligten Storzianer eine Premiere in ihrem Berufsleben sein. In Neuhausen ob Eck entsteht derzeit eine Rohstoffproduktionsstätte, wie sie nach ihrer Fertigstellung im Mai zu den modernsten in Deutschland gehören dürfte. Nach einem ausgesprochen arbeitsreichen Winter befindet man sich jetzt auf der Zielgeraden. Das neue STORZ-Schotterwerk - es ist ein Riesenpuzzle, das mit ganz viel Eigenarbeit zusammengesetzt wird.

Christian Rebmann, Bereichsleiter STORZ BAUSTOFFE, wirkt am Tag des Besuchs hochkonzentriert. Gleichzeitig merkt man ihm eine gewisse Erleichterung an, denn die wesentlichen Arbeiten sind jetzt, kurz vor Ostern, weitgehend erledigt. Es geht nunmehr vor allem um den Stahlbau. „Wir alle haben in den vergangenen Monaten hier ganz viel gelernt“, sagt Rebmann mit Respekt vor der Aufgabe und auch vor den beteiligten Kolleginnen und Kollegen.

Die Entwicklung der Grundkonzeption des Werkes mit Hilfe des schweizerischen Ingenieurbüros bilger + partner, die Ausschreibung und die Beauftragung des wirtschaftlichsten Anbieters, des österreichischen Anlagenherstellers SBM Mineral Processing sowie das Genehmigungsverfahren hätten deutlich mehr als 2 Jahre in Anspruch genommen, erläutert Rebmann. Der Generalunternehmer SBM habe sodann eine detaillierte Werksplanung entwickelt. Anfang November 2022 sei es schließlich an die Demontage eines großen Teils der alten Anlagenkomponenten gegangen. Diese hätten schon vier Jahrzehnte Dienst getan. „Das alles war ein immenser Aufwand und zeitintensiver als gedacht“, sagt Rebmann. So seien sämtliche Förderbänder demontiert worden, auch einige Silos und Siebanlagen, die alte Fahrzeugwaage und ebenfalls der große Vorbrecher. Auf der Anhöhe über dem Werk steht zurzeit nur noch dessen Gebäudehülle. Auch die Naßsandaufbereitung habe man entfernt.

Dies alles seien die Voraussetzungen gewesen, um mit den Tiefbau- und Fundamentarbeiten beginnen zu können, fährt Rebmann fort. „Hier konnten wir vor allem auf unsere STORZ-Azubis und auf unseren Bereich Bauwerkinstandsetzung zählen.“

BWI-Polier Hannes Wappis verbaute zusammen mit sechs Kollegen aus seinem Bereich in den Monaten nach Weihnachten rund 1.000 m3 Beton, wie er erzählt. So betonierten sie die Fahrbahnplatte für die neue Vorbrecheranlage inklusive eines Kragarmes. Zudem aber legten sie Fundamente an: für neue Transportbänder, Schaltkästen und Silos. Hier habe die Toleranz nur wenige Millimeter betragen: „Eine Herausforderung, die wir aber gemeistert haben!“

Christian Rebmann zeigt auf die zwei neuen schlanken Puffersilos, welche in glänzendem Grün neben dem altgedienten großen Silo stehen – sie sind beste Beispiele für diese Präzisionsarbeit. An der Siebstraße, deren sämtliche Anlagen überholt wurden, hat man das Silo 9 durch ein neues ersetzt. Die neuen Brechaggregate würden auch in den kommenden Tagen erwartet und dann montiert, sagt der Bereichsleiter: „Der Aufbau geht dann recht schnell. Aber es ist eben ein Riesenpuzzle.“

Im Einfahrtsbereich des Werkes warten jetzt gleich zwei Waagen auf die ankommenden und abfahrenden Kunden. Sie ersetzen die alte Anlage. „So können wir den ein- und ausfahrenden Verkehr entzerren“, erklärt Rebmann. „Morgens ist immer viel los. Jeder möchte natürlich so früh wie möglich sein Material auf der Baustelle haben.“ Beide Waagen akzeptieren Fahrzeuge bis zu 50 to Gewicht. Für die Peripherie wie Randsteine, Kabelanschlüsse und Masten haben die Azubis gesorgt. Kameras, welche der Wiegemeisterin die Aufgaben erleichtern, sind bereits installiert. Leerrohre, durch die später u.a. die Verkabelung von Sprechsäulen verlaufen wird, liegen auch schon. „Wir wollen hier noch einiges automatisieren, um die Abläufe zu beschleunigen“, sagt Rebmann. „Aber die Arbeit wird unseren Kolleginnen und Kollegen hier bestimmt nicht ausgehen!“

Davon ist auch Werkleiter Matthias Kohli überzeugt. „Eine schöne Anlage“, sagt er zufrieden. Steuerungstechnisch mit der alten nicht zu vergleichen. „Da werden uns wohl einige Kollegen von anderen Unternehmen besuchen und sich das neue Werk anschauen“, schätzt er.

Für Ende Mai ist die Trockeninbetriebnahme (d.h. ohne Material) geplant. Anfang Juni soll dann der erste Kalkstein durch die Anlage laufen.

 

Informationen zu den Bildern:

 

Bald wird das neugestaltete Schotterwerk fertig sein. Christian Rebmann (l.) und Matthias Kohli freuen sich darauf.

 

Betonage der Fundament für die neuen Puffersilos.

 

Der Einfahrtbereich besteht nunmehr aus zwei Fahrzeug-Waagen.

 

Diese Anlage wird nach ihrer Fertigstellung vorbildlich effizient und nachhaltig sein.

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