Ortsdurchfahrt Unterschmeien: Straßenbau - Zwischen St. Anna und der Dorflinde

Wäre der Dichter und Zeichner Wilhelm Busch nicht im Hannoverischen ansässig gewesen - hier hätte er sich wahrscheinlich auch wohl gefühlt. Durchs Tal plätschert das Flüsschen „Schmeie“, an dessen Ufern Streuobstwiesen. Neben einer historischen Scheune erhebt sich die Dorflinde. Das alles zu Füßen von St. Anna, der Pfarrkirche. Unterschmeien, Ortsteil von Sigmaringen, wirkt wie aus der Zeit gefallen. Ein Dorfidyll, wie man es nicht mehr häufig findet.

Storzianer stellen dieses Idyll derzeit etwas auf die Probe. „Na ja“, schmunzelt Polier Joachim Krämer „wir legen den Verkehr hier schon ziemlich lahm. Aber dafür bekommen die Menschen auch eine tolle neue Ortsdurchfahrt.“ Er und seine Kollegen realisieren dieses Projekt unter der Bauleitung von Steffen Vogel.

In der Tat ist die Fahrbahndecke der Altschmeier Straße, welche das Dorf durchläuft, auf mehrere hundert Meter in ihrer gesamten Breite abgefräst. Über eine weite Strecke bekommt die Straße einen neuen und verbreiterten Gehweg. „Die neue Ortsdurchfahrt wird somit schmaler als die alte“, erklärt Luca Glück, der als Abrechner diese Maßnahme begleitet und über die Baustelle führt. „Damit soll der Verkehr verlangsamt werden.“ Dem gleichen Zweck sollen auch Baum-Inseln dienen, die in unregelmäßigen Abständen im Fahrbahnbereich vorgesehen sind.

Arbeiten an der Kanalisation stehen für die Storzianer hier nicht an, ebenso wenig an der Wasserversorgung. Bevor sie den neuen Gehweg jedoch pflastern, verlegen sie Medien- und neue Stromkabel.

Dies alles geschieht, ohne die Anwohner und die Zugänglichkeit ihrer Grundstücke zu sehr zu beeinträchtigen. Manchmal sei das nicht so einfach, meinen Facharbeiter Salvatore Cipolla und seine Kollegin Tamara Maier, die vor wenigen Monaten zu dieser STORZ-Kolonne stieß. Die Sanierung der kleinen Brücke über die Schmeie, die derzeit ebenfalls läuft, mache die ganze Sache nicht einfacher. Trotzdem komme man bestens mit den Unterschmeier Bürgern aus, sagt Polier Krämer. Er stammt aus der unmittelbaren Umgebung des Dorfes. „Das hier ist für mich Bauen bei Verwandten und Bekannten!“

Wie zum Beweis kommt ein älterer Herr auf den Polier zu und überreicht ihm eine Baustellenleuchte. Die habe er auf seinem Grundstück gefunden. Diese Warnleuchte gehöre mit Sicherheit nicht ihm, sondern vermutlich STORZ. „Unterschmeier sind ehrlich“, sagt er noch im Weggehen. Das bestätigt eine Passantin, die gerade vorbeiläuft und bei dieser Gelegenheit die Bauleute ausgesprochen lobt.

Krämer und seine Kollegen scheinen sich in dieser Arbeitsatmosphäre sichtlich wohlzufühlen. Entsprechend gut ist die Stimmung, wenn Sie ihren roten Bauwagen unter der Dorflinde nutzen. Der Polier schmunzelt: „Gab es da nicht mal einen gewissen Peter Lustig im Fernsehen?“

In der Tat: Dem legendären Löwenzahn-Moderator hätte es mit seinem Bauwagen hier in Unterschmeien bestimmt auch gefallen. Nicht nur Wilhelm Busch.

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