Radroute Nord in Tuttlingen: Neue Verbindung von der Lessingstraße bis zur Wöhrdenbrücke

Es ist ein sonniger Tag Mitte August, als es für das Tuttlinger Bauprojekt Radroute Nord am Julius-Fröhlich-Platz in Richtung Endspurt geht. Eine kleine Asphaltfräse trägt gerade die Deckschicht ab – diese muss dringend erneuert werden. Anschließend wird hier, wie bereits zuvor in der Hermannstraße, noch neu asphaltiert und die erforderlichen Markierungen für die neue Radroute angebracht. STORZ-Polier Gunter Herbinger führt an diesem Tag die Kolonne an. Bis Ende August wurde hier alles fertig für die ersten Radfahrer.

 

Der Bereich von der Gießstraße bis zum Julius-Fröhlich-Platz ist der dritte und letzte Bauabschnitt des Gesamtprojekts Radroute Nord. Fertiggestellt wurden zum Zeitpunkt des Besuchs im August bereits die ersten beiden Bauabschnitte: Die Radrampe als Übergang zwischen der Lessingstraße und der Dr. Karl-Storz-Straße sowie die Neugestaltung der Kreuzung Ludwigstaler Straße/Hermannstraße. Zusammen bilden die drei Teilstücke die Radroute Nord, welche eine durchgehende Radführung von der Lessingstraße in der Nordstadt bis zur Wöhrdenbrücke in der Stadtmitte ermöglicht. Ein wichtiges Projekt für die Sicherheit und die Förderung des Radverkehrs in Tuttlingen. Denn die Strecke wird vor allem von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zur Schule genutzt.

 

Eine Baustelle mitten in der Stadt bringt jedoch auch einige Herausforderungen mit sich: Zu den beengten Platzverhältnissen kommen die allgemeinen Schwierigkeiten beim Bauen im Bestand. Bei der Sanierung der Kanäle sowie der Umlegung von Gas- und Wasserleitungen gab es daher die eine oder andere Überraschung unter der Erde. „Die Pläne sind nicht immer korrekt. Hier muss man flexibel bleiben und auch mal spontan umdisponieren.“, erläutert Bauleiter Jonas Weiler. Umplanen war auch beim Aufbringen der Bodenmarkierungen notwendig: Piktogramme und Rotmarkierungen machen auf der neuen Straße auf die Radfahrer aufmerksam. Allerdings sei die Deckschicht zum Teil schon stark beschädigt gewesen. „Es wäre nicht sinnvoll gewesen, hier die Fahrbahnmarkierungen aufzubringen. Daher haben wir auf einigen Straßenabschnitten zusätzlich noch die Deckschicht erneuert.“, so Weiler.

 

Ebenfalls erneuert wurden die Stützmauer für die Radrampe sowie der Kreuzungsbereich von Ludwigstaler Straße und Hermannstraße. Schöne, helle Natursteine geben der neuen Radrampe nun den erforderlichen Halt: „Für das Setzen der neuen Mauer haben wir mit der Firma Nacken aus Steißlingen zusammengearbeitet, das Geländer im Bereich der Rampe wurde von der Firma Zolk angefertigt.“, berichtet Jonas Weiler. Im neugestalteten Kreuzungsbereich sorgen abgesenkte Bordsteine, Markierungen und taktile Elemente jetzt für die notwendige Sicherheit. Insgesamt ein Jahr wurde bis zur Fertigstellung an dem Projekt gearbeitet. In dieser Zeit haben neben Polier Gunter Herbinger vor allem die Facharbeiter Heiko Simon und Marko Olywa, die Maschinisten Andreas Dirschauer und Konrad Hildebrand (NU) sowie Ralf Wagner und Marcus Wagner als Asphaltkolonne mit ihrem Arbeitseinsatz zum Gelingen des Vorhabens beigetragen.

 

Die feierliche Eröffnung der Radroute Nord fand am 12. September im Rahmen der jährlichen Radrundfahrt des Gemeinderates statt. Praktischerweise konnten die Gemeinderäte die neue Fahrradstraße gleich mit dem dafür ausgelegten Verkehrsmittel austesten. In der Summe sind rund 1,5 Mio. Euro in das Projekt geflossen – und es sind bereits weitere Radrouten für die Stadt Tuttlingen in Planung. Neben der gerade neu gebauten Nord-Süd-Verbindung soll es bald auch eine Ost-West-Verbindung von der Uhlandstraße zum Holderstöckle geben. Gut möglich, dass auch STORZ wieder an diesem Projekt beteiligt sein wird.

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