Rathausplatz Hechingen-Stein: Der kleinste Festplatz auf der Zollernalb?

Wer kennt und wer liebt sie nicht, die renitenten Gallier um Asterix und Obelix? Raufen konnten sie, und feiern auch. In ihrem Dörfchen war alles etwa kleiner, übersichtlicher und persönlicher als im Rest des Römischen Reiches. Sehr sympathisch. In Hechingen-Stein realisiert STORZ derzeit eine Baustelle, die einen unwillkürlich an die liebenswerten Comic-Helden aus der Antike denken lässt: den Rathausplatz in Hechingen-Stein.

„Bestimmt der kleinste Festplatz auf der Zollernalb“, lacht STORZ-Polier Thomas Betz bei der Begrüßung. „Aber Achtung: Unsere Baustelle ist vielleicht klein, hat es aber in sich!“ In der Tat: Geschätzte 80 m2 misst der Eingangsbereich zum erst im vergangenen Jahr renovierten Rathaus, das zudem ein Bürgerhaus ist, in dem auch örtliche Vereine ihr Domizil haben. Unter der Bauleitung von Eugen Heinzelmann gestalten die Storzianer seit Anfang November gleichzeitig das Straßenstück vor dem Rathaus neu.

„Wir erneuern zwar nicht die Kanäle, dafür aber die Stromleitungen, inklusive der Straßenbeleuchtung. Außerdem verlegen wir Leerrohre für Glasfaserkabel. Dies ist vor allem Detailarbeit“, sagt Polier Betz. Zudem werde die Straßenentwässerung überarbeitet. Neue Einlaufschächte seien bereits gesetzt. Betz: „So schmal die Landstraße – dies ist ihr Name - auch sein mag: Es ist die Durchgangsstraße des Dorfes. Hier legen wir zwei Bushaltestellen an, barrierefrei mit Kasseler Sonderbord. Als optisch klar erkennbare Querungshilfen bekommt die Straße außerdem zwei gepflasterte Bereiche als Abschlüsse der Asphaltfahrbahn.“

Mit Betonpflaster belegt werden auch die Gehwege, Parkplätze für vier PKW und insbesondere der kleine Platz vor dem Rathaus. „Dies soll die gute Stube des Dorfes werden“, sagt der Polier. „Hier bauen wir Hülsen ein für große Sonnenschirme sowie Fundamente, um den Maibaum oder bald den Christbaum zu setzen. Ich war selber von dieser kleinen Baustelle überrascht, aber hier muss jeder Schritt überlegt sein, weil wir sehr beengt arbeiten und nichts zwischenlagern können.“

Mit GPS lässt sich hier nicht arbeiten, wegen der Abschottungen durch Gebäude. Man nutzt deshalb ein klassisches Tachymeter als Nivellier- und Vermessungshilfe. „Im Unterschied zu größeren Baustellen, wo verschiedene Arbeiten parallel stattfinden können, muss hier alles getaktet und nacheinander ablaufen“, so Betz. Und dann lobt der Polier die Zusammenarbeit mit der städtischen Bauherrschaft und dem zuständigen Ingenieurbüro. Hier würden Entscheidungen schnell und zuverlässig getroffen. Dies sei eine große Hilfe, denn man stehe unter Zeitdruck. Bis Weihnachten sollte hier nämlich alles fertig sein.

Dann wird man ja sehen, ob die Steinemer Bürger so feierfreudig sind wie die Gallier aus dem Comic. Wenn ja, wären die dazugehörigen Römer nicht weit. Stein ist nämlich überregional bekannt für sein Römisches Freilichtmuseum mit dessen wiederaufgebauter Villa Rustica. Sowohl Museum als auch Dorf sind einen Abstecher wert.

 

Informationen zu den Bildern:

 

Wahrscheinlich der kleinste Festplatz auf der Zollernalb – Polier Thomas Betz mag diesen Gedanken.

 

Zum Nivellieren und Vermessen setzen die Storzianer hier ein Tachymeter ein.

 

Baugeräteführer Frank Dohmen (l.) und Facharbeiter Andreas Sohr.

 

Feiern wie die Gallier im Comic? Schon möglich, denn die Römer wären ja nicht weit.

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