Sanierung K5526 Aichhalden – Fluorn-Winzeln: Von Waldesruh‘ und einem malenden Roboter

Inzwischen ist wieder Ruhe eingekehrt im Wald zwischen Aichhalden und Fluorn-Winzeln. In diesen kleinen Gemeinden des mittleren Schwarzwalds sind es weniger die Touristen, die für ein gesundes Wirtschaftsleben sorgen. Hier sind es eher kleine und mittlere Betriebe, insbesondere aus der metallverarbeitenden Branche. Und natürlich Land- und Forstwirtschaft. Felder und Wälder prägen diesen Landstrich. Viel Waldesruh‘ also - normalerweise.

In diesem Herbst jedoch war es für einige Wochen mit der Idylle vorbei. STORZ sanierte die K5526, die Kreisstraße, welche Aichhalden und Fluorn-Winzeln verbindet. Sie hatte dies schon seit vielen Jahren nötig. Unter der Bauleitung von Thomas Reckzeh sorgten Polier Patrick Waller, Kanalbauer Thomas Budzinski, Graderfahrer Vitali Halturin und Azubi Solomon Achalkatsi für eine hier ungewohnte Geräuschkulisse. Unterstützt wurden sie dabei von Kollegen eines Bodenfräsen-Zuges.

„Hier fräsen wir die alte Fahrbahndecke und die ungebundene Tragschicht auf insgesamt 40 cm aus, brechen das Material, mischen es mit dem Zement-Additiv ‚Novocrete‘ und bauen es wieder ein“ erläutert Patrick Waller beim Besuch im Oktober. Diese alte Straße sei – wie vor Jahrzehnten üblich – mit Teer als Bindemittel anstelle von Bitumen gebaut worden. Sie sei also PAK-belastet. Solch ein Aufbruchmaterial könnte insofern teure Transport- und Entsorgungsprobleme verursachen. „Mit diesem Kaltrecycling-Verfahren jedoch können wir Giftstoffe wirksam immobilisieren. Das aufbereitete Material ist nach dem Einbau eine hydraulisch gebundene Tragschicht; es wird ausgesprochen hart. Darauf lässt sich die neue Fahrbahndecke ohne weiteres auftragen“, sagt der Polier. Eine ökonomisch wie ökologisch sinnvolle Wiederverwertung.

Das Planum der rund 1,5 km messenden Strecke durch den Wald stellt Vitali Halturin mit seinem Grader her. Zur exakten Ausrichtung der Großmaschine bedient er sich dabei Ultraschallabtastern. Die Sonden orientieren sich am Boden wie an einem seitlich gespannten Fahrdraht. „Eigentlich ist das nicht mehr die neueste Technik“, sagt Patrick Weiler lächelnd. „Aber hier im Wald könnte es Probleme mit GPS-gesteuerten Geräten geben. Also mussten wir noch einiges nach alter Väter Sitte erledigen, auch beim Festlegen der Fluchten und Höhen.“ Thomas Budzinski verfestigt unüberhörbar den neuen Untergrund mit seiner Vibrationswalze mit Glattmantelbandage.

Neueste Technik sollte einen Tag später zum Einsatz kommen: ein Absteck-Roboter. „Unser Spraydosen-Picasso“, lacht Waller. „Der sieht zwar aus wie ein Dreirad für Kinder, markiert aber links und rechts die Ränder für die Einbaukolonne deutlich schneller, als es ein Mensch könnte.“ Für diesen rollenden Kollegen, der noch recht neu ist im STORZ-Gerätepark, reiche der GPS-Empfang hier im Wald aus. Eine Baustelle, bei der ältere und neueste Technik zum Einsatz komme.

Im Rahmen dieser lang ersehnten Sanierung wurde die K5526 auch verbreitert, von 3,5 m auf 5 m. Links und rechts der Fahrbahn bekam sie jeweils 0,5 m breite befestigte Bankette. Dies alles sei sehr sinnvoll und notwendig, sagt Patrick Waller, denn diese Strecke sei nicht nur bei Einheimischen ausgesprochen beliebt. Sie werde auch häufig genutzt von Langholztransportern.

Insofern waren die Storzianer also nicht die einzigen, welche die Waldesruh‘ hier für kurze Zeit unterbrechen mussten.

 

Informationen zu den Bildern:

 

Waldpartie mit Großmaschinen – die K5526 zwischen Aichhalden und Fluorn-Winzeln wurde grundlegend saniert.

 

STORZ-Polier Patrick Waller.

 

„Spraydosen-Picasso“ – der Absteck-Roboter markiert die Fahrbahnränder für die Einbaukolonne.

 

Dies sanierte Teilstück der K5526 ist nun auch besser für Langholztransporte geeignet.

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