Stühlingerbrücke Freiburg: Halbzeit auf der Stadtbahnbrücke

Freiburg zählt die meisten Sonnenstunden pro Jahr in Deutschland. Das Leben in dieser alten Universitätsstadt findet dementsprechend häufig auf der Straße statt. Zu den am intensivsten genutzten Verkehrsachsen der Breisgaumetropole gehört die Stühlingerbrücke. Sie verbindet den Stadtteil Stühlinger sowie den Hauptbahnhof mit der Innenstadt. Straßenbahnen überqueren sie im Minutentakt. Seit einem Jahr sanieren die Kollegen der STORZ-Bauwerkinstandsetzung unter Bauleitung von Bernd Weimer die Ostrampe in unmittelbarer Nähe des Konzerthauses. Sie konnten zu Jahresbeginn Halbzeit feiern.

Der Lärm ist ohrenbetäubend. Zwei Minibagger stehen auf dem Gehweg der Südseite. Mit einem Hydraulikhammer spitzt der eine den Schutzbeton ab, der zweite schaufelt die Schollen einem Radlader zu, der zwischen hier und einem Container vor dem Konzerthaus pendelt. „Laut und dreckig“, lacht Polier Steffen Hepfer, der über die Baustelle führt. Arbeiten, die alle zwei bis drei Jahrzehnte nötig seien, damit die Tragsubstanz eines solchen Bauwerkes nicht mit Wasser und Tausalzen in Berührung komme. Ankämpfen gegen den Zahn der Zeit.

Hier auf der Südseite wurden bereits die Brückenkappen entfernt. Nach Ausbau des Aufbetons werde man auch hier mit Höchstdruckwasserstrahl die Abdichtungen abnehmen, wieder unter hohen Sicherheitsvorkehrungen. Anschließend würden die neuen Schutzschichten inklusive des Pflasters, der neuen Kappen und neuer Geländer eingebaut, erläutert Hepfer. Man liege noch gut im Zeitplan bei diesem 2,5-Mio.-Euro-Projekt und wolle im Oktober fertig sein.

Die Ergebnisse der Sanierungsarbeiten auf der Nordseite dieser 1980 erbauten Stahlbetonbrücke jedenfalls beeindrucken. Hier wechselt sich im Segmentbogen eingebautes Porphyr-Pflaster mit Übergangskonstruktionen, Entwässerungsrinnen sowie Aufmerksamkeitsfeldern und Leitstreifen ab – alles sauber verbaut. „So etwas ist richtig viel Detailarbeit“, sagt Hepfer und lobt die Kollegen der beauftragten Firmen. „Wir Storzianer können hier nicht alles selbst machen, sondern arbeiten mit guten Spezialisten zusammen.“

Auf jedem zweiten der insgesamt 23 Betonfertigteile, die sich in die neuen Kappen einpassen, steht eine Leuchte. Die Geländer zwischen diesen Elementen sind nunmehr aus Metall und den ehemaligen Konstruktionen nachempfunden. „Ein sehr aufwändiger Einbau“, sagt Hepfer. „Man ist dann doch ein bisschen stolz, bei einem solchen Projekt mitgemacht zu haben.“

Das Tüpfelchen auf dem „I“ werde im Sommer die Sanierung der markanten und vielgenutzten Spindeltreppe sein, die zum Konzerthaus hinunterführt, meint der Polier.

Für Bauleute und Freiburger bestimmt noch einmal ein Höhepunkt dieser Sanierung der Stühlingerbrücke - zum Ende der zweiten Halbzeit.

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