Wissenswert Wie wird eigentlich Asphalt im Labor untersucht?

Rund um den Bau von Verkehrswegen, um den Tiefbau, den Pflasterbau oder die Gewinnung von Rohstoffen stellen sich manchmal interessante Fragen, die aber gar nicht so einfach zu beantworten sind. Wie funktioniert und wie bedient man eine bestimmte Maschine? Welche Hilfsmittel setzen Kanalbauer ein? Was genau untersuchen die Kolleginnen und Kollegen im Zentrallabor?

Solchen Fragen will der STORZ-Newsletter in lockerer Folge nachgehen in seiner Serie „Wissenswert“. In dieser Ausgabe erklärt der Leiter des STORZ-Zentrallabors, Christian Hauke, die Analyse von Asphaltproben.

 

Wie und warum wird Asphalt im Labor untersucht?

Um den Asphalt - beispielsweise für die interne Qualitätssicherung oder zur Abnahme einer Baumaßnahme - auf seine Zusammensetzung überprüfen zu können, bedarf es eines Gerätes, welches den Asphalt in seine ursprünglichen Zuschlagstoffe zurückversetzen kann.

Hierzu gibt es sogenannte Extraktionsanlagen, in welche die Asphaltproben eingespannt werden. Eine solche Anlage ähnelt – grob gesagt – in ihrer Funktionsweise einer Waschmaschine.


Wie läuft der Prozess ab?

Nachdem die Asphaltprobe in die Extraktionsanlage eingesetzt und diese verschlossen wurde, wird der Inhalt unter Drehbewegungen erwärmt und mit Lösemittel besprüht. Durch das Anlösen des Bitumens zerfällt nach und nach der Asphalt in seine ursprünglichen Bestandteile: Füller (Gesteinsmehl), Sand, Splitt und Bitumen.

Während das gröbere Material im Waschkorb verbleibt, können Füller und Bitumen gemeinsam mit dem Lösemittel in eine Zentrifuge ablaufen. Innerhalb der Zentrifuge wird durch den Schleudergang das Bitumen-Lösemittelgemisch heraustransportiert und zurück bleibt der Füller. Im letzten Schritt der Extraktion wird das Bitumengemisch durch einen Destillationsprozess eingedickt. Hierbei wird ein Großteil des Lösemittels wieder zurückgewonnen und steht für die nächste Probe wieder zur Verfügung.

Von diesem Zeitpunkt an hat man die Asphaltprobe in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt und in Einzelkomponenten zerlegt.

 

Und wie geht es weiter?

Nach einer kurzen Trocknung im Wärmeschrank wird das Material anschließend auf Raumtemperatur abgekühlt, gewogen, in einen Siebturm gefüllt und maschinell ausgesiebt. Durch die Massenverteilung lässt sich ein Prüfbericht generieren, in dem die tatsächliche Zusammensetzung sowie deren zulässige Toleranzbereiche dargestellt werden. Dabei gilt es zu beachten, dass diese Analysen aufgrund der Versuchsdauer nur mit einem zeitlichen Versatz mitgeteilt werden können. Daher empfiehlt es sich, dass der Mischmeister sein produziertes Mischgut auch persönlich in Augenschein nimmt. Nach der Übermittlung des Analyseberichtes kann der Mischmeister bei Bedarf Korrekturmaßnahmen einleiten. Diese Rezeptänderungen wirken sich natürlich erst auf die nachfolgende Produktion aus.a

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